Im Juli haben zwölf Lehrer*innen und Direktor*innen aus Österreich im Rahmen einer Lehrveranstaltung der pädagogischen Hochschule Kärnten die österreichische Schule in Guatemala besuchten. Dieser Besuch war nicht nur eine Gelegenheit, das Bildungssystem eines anderen Landes kennenzulernen, sondern legte auch einen besonderen Fokus auf die Leitung einer österreichischen Auslandsschule und das Konzept von Leadership im Bildungsbereich.
Von Anfang an war klar, dass dieser Besuch nicht nur eine einfache Reise war, sondern eine einzigartige Gelegenheit für einen intensiven interkulturellen Austausch. Die Gruppe wurde herzlich von der Schulleitung und dem Board of Directors des IAG empfangen, die bereitwillig Einblicke in ihre Bildungsphilosophie und ihr Verständnis von Fürhungskompetenz gewährten.
Die österreichischen Bildungsexpert*innen wurden schnell in Diskussionen und Austausch über Schulleitung und Leadership involviert. Sie teilten ihre Erfahrungen und bewährten Methoden, während sie gleichzeitig die Herangehensweise der guatemaltekischen Schule aufnahmen. Eine bedeutende Erkenntnis war die Betonung von gemeinschaftlicher Führung und partizipativem Entscheidungsfindungsprozess in der guatemaltekischen Schule. Dieses Modell fördert nicht nur das Verantwortungsbewusstsein der Lehrer*innen und Schüler*innen, sondern schafft auch eine Atmosphäre der Zusammenarbeit und des Vertrauens.
Die österreichischen Besucher*innen erkannten auch die Herausforderungen, denen sich guatemaltekische Schulen im ländlichen Bereich Guatemalas gegenübersehen. Beim Besuch der Maya Schule in Rabinal und der öffentlichen Schule in El Gariton wurden Ressourcenknappheit, kulturelle Unterschiede und gesellschaftliche Hindernisse sichtbar. Dies führte zu tiefgründigen Diskussionen über die Anpassung von Führungsstrategien an unterschiedliche Kontexte und die Bedeutung der Flexibilität in der Leitung einer Schule.
Der Höhepunkt des Besuchs war zweifellos die Möglichkeit, in die praktische Umsetzung von Einblick zu erhalten. Die österreichischen Besucher*innen nahmen an Besprechungen des Boards of Directors teil, hospitierten im Unterricht, tauschten sich mit Schüler*innen aus und partizipuerten an interkulturellen musikalischen Darbietungen. Die harmonische Balance zwischen disziplinärer Führung und offener Kommunikation sowie der gelebten Interkulturalität beeindruckten sichtlich.
Der Besuch endete mit einem erweiterten Verständnis dafür, wie Leadership im Bildungsbereich interpretiert und umgesetzt werden kann. Die österreichischen Bildungsexpert*innen kehrten nicht nur mit einer Fülle von Eindrücken zurück, sondern auch mit neuen Ideen und Inspirationen für ihre eigene Arbeit. Die Erkenntnisse aus diesem Besuch werden zweifellos dazu beitragen, die Führungskapazitäten und die Leitungskultur in ihren eigenen Schulen zu stärken. Der Besuch ermöglichte nicht nur einen Einblick in verschiedene Herangehensweisen, sondern fördert auch den Aufbau von internationalen Verbindungen und den Austausch bewährter Praktiken. Dieser Besuch wird zweifellos eine nachhaltige Wirkung auf die Bildungsgemeinschaft beider Länder haben.
Mag. Thomas Schlager