Vor einem Jahr fehlte nur mehr eine Woche, um das Preprimaria-Sportfest zu feiern, als wir wegen der Pandemie zu Hause blieben. Es wäre das letzte Preprimaria-Sportfest für meinen Sohn Sergio José gewesen. Wir hatten die Illusion, dass wir es vielleicht nachholen könnten. Aber wer wusste schon, dass diese Pandemie so lange dauern würde?
Die Preprimaria ist vorbei, ohne Sportfest, ohne Laternenfest. Wir verbleiben mit der Erfahrung, dass unser Sohn diese schönen Veranstaltungen nicht in der Schule erleben durfte.
Dieses Jahr wäre es für ihn das erste „Volksschul-Sportfest“ gewesen. Aber wir sind noch immer zu Hause und kümmern uns um uns selbst. Unerwarteterweise erleben wir nun schon ein Jahr im online Unterricht. Und wie lange wird es wohl noch dauern, bis der Normalzustand wieder hergestellt ist? Wenn wir jemals zu dem zurückkehren koennen, was vorher für uns normal war …
Heute begann um 8:00 Uhr am Morgen die Übertragung Sportfestes. Wir fanden uns vor dem Computer ein, um alles mit größtmöglicher Emotion virtuell mitzuerleben. Als die guatemaltekische Nationalhymne erklang, zog sich meine Kehle zusammen. Ein paar Tränen liefen mir über das Gesicht. Ich konnte nicht glauben, dass wir noch immer zu Hause saßen und nicht in die Schule gehen und das Fest live erleben konnten, so wie das Sportfest halt immer war.
Als Ex-Schülerin der Schule habe ich so viele Jahre lang schöne Erinnerungen an Wettbewerbe, an Aktivitäten erlebt, die mir ewig in Erinnerung bleiben und liebevoll in unserem Leben festgehalten werden. Dieses Jahr habe ich mein 25jähriges Maturajubliäum gehabt und wäre gerne in der Schule gewesen, auf der Tribüne gestanden und hätte gesehen, wie mein Sohn das Fußballfeld betritt. Ich wünschte, wir hätten österreichisches Essen genießen können: Wiener Schnitzel, Apfelstrudel …
Ich habe die Übertragung mit meinen Kindern angesehen, damit sie das Gefühl haben, es sei eine großartiges Fest und in ein paar Jahren, wenn wir uns an diese Zeiten erinnern, in denen wir zuhause bleiben mussten, werden sie sich trotz allem mit Freude daran erinnern. Wir singen die Hymne mit großer Hingabe. Wir haben das Video über den Tortugario noch mehr genossen, weil wir wussten, dass seine Klasse, Primero Primaria „A“, den dritten Platz beim Fundraising belegte. Wir haben versucht, in die Fußstapfen der Zumba-Lehrer zu treten und mit voller Energie mitzumachen. Es war aufregend, den Jubel und die Wettbewerbe zu beobachten. Wir finden unsere Freunde mit der gleichen Begeisterung wie wir.
Hoffentlich können wir bald zurückkehren, um wiederum viele Abenteuer in der Schule zu erleben, sowohl Schüler als auch Eltern, und vorallem, dass diese wichtigern Aktivitäten in Präsenz stattfinden und wir diese schwierige Zeit, in der wir leben, hinter uns lassen können.
Carmen Amalia Ponce Estrada de Amado
Exschülerin / Jahrgang 1996
Sergio José Amado Ponce
Primero Primaria “A” – IAG
Inauguración de la mañana deportiva